Corona und Kunden

Kontakt halten ist das Gebot der Stunde - auch weiterhin

Aktualisierung 22.05.2020 - alle aktualisieren Textstellen in kursiver Schrift

Unterbindet Corona wirklich Kundenkontakte?

Geschäfte sind geschlossen. Andere Unternehmen erleben einen deutlichen Rückgang der Kundenanfragen, Verschieben von Aufträgen etc. etc. Also sind Corona-Zeiten auch Zeiten einer reduzierten oder gar nicht mehr statt findenden Kunden-Kommunikation!? Unternehmerisch ist genau das Gegenteil geboten! Nur eben zum Teil auf anderen Wegen und mit anderen Inhalten als bisher.

Im Folgenden dazu einige Beispiele und Anregungen. Bitte übertragen Sie diese gedanklich auf die Situation Ihrer Branche und Ihres Unternehmens – und handeln Sie dann individuell und konsequent.

Und dieses Momentum gilt auch weiterhin nach schrittweiser Aufhebung der Grundrechtsbeschränkungen und damit der schrittweisen Wiederzulassung geschäftlicher Aktivitäten. Denn für viele Unternehmen ist noch lange nichts so wie vor Corona. Viele Aspekte und Aktivitäten aus den letzten Wochen sollten Sie angepasst auf die jeweils weitere Entwicklung fortführen.

Corona-Kommunikation als Unternehmen

Wie halten Sie Kontakt zu Ihren Kunden – vor allem den guten Kunden? Und wie definieren Sie „gute Kunden“? Dazu finden Sie weitere Themenhinweise am Ende. Je nach Branche kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage – zum Beispiel diese:

•  Welche Ihrer Produkte und Dienstleistungen könnten jetzt bei welchen Kunden besonders gefragt sein? Beispiel: Gebäudereinigung – Anbieten von Grundreinigungen derzeit nicht genutzter Büros, Werkstätten, Produktionshallen, . . . Welche Kundenkontakte und Geschäftsideen können Sie weiter nutzen und entwickeln!?

•  Welche Produkte und Dienstleistungen könnten Sie mit Ihren Möglichkeiten jetzt erbringen, die Sie bisher nicht erbracht haben, die jetzt aber gefragt sein könnten? Beispiel: Spuckschutz für Verkaufstresen von Unternehmen; Anbieter ist ein Unternehmen, das bisher analoge und digitale Leitsysteme anbietet – siehe www.vangenhassend.de. Welche der neuen Produkte und Dienstleistungen können Sie dauerhaft im Sortiment etablieren, welche wie weiter entwickeln.

•  Welche ergänzenden Vertriebswege könnten Sie nutzen – auch ohne bereits einen Online-Shop zu haben? Beispiel: Buchhandlung – telefonische Bestellannahme und eigene Zustellung oder Zustellung per Post. Welche Kunden haben Sie mit diesen neuen Wegen erreicht? Könnten Sie diese Kunden (-gruppen) auch weiterhin auf diesen Wegen bedienen (z.B. um deren Abwanderung in den Online-Handel zu begrenzen?).

•  Welche Ihrer Kunden könnten Sie ansprechen, dass diese jetzt Leistungen von Ihnen vorziehen, die vielleicht erst für den Sommer oder Herbst in Aussicht gestellt worden sind? Beispiele aus dem Handwerk: Dachdecker – Vorziehen regelmäßiger Dachreinigungen; Sanitär etc – Angebote nachhaken, Gesprächshinweise aufgreifen. Gilt dieser Aspekt auch weiterhin? Wie können Sie ihn mit den sich verändernden Jahreszeiten (Saison-Effekte) weiter nutzen?!

•  Auch ohne konkrete Geschäftsimpulse: Halten Sie Kontakt. Welche Ansatzpunkte haben Sie für eine Kontaktaufnahme? Beispiel: Friseur - Osterkarte schreiben. Welche Kunden (-gruppen) kommen bereits wieder zu Ihnen, welche noch nicht? Wie bedanken Sie sich bei denen, die schon wieder kommen? Wie halten Sie Kontakt zu denen, die noch nicht wieder kommen (können, wollen,...)?

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Nutzen Sie dabei alle Kommunikationswege, die Ihnen zur Verfügung stehen. Überlegen Sie, welche Informationen Sie transportieren wollen und wie das für den jeweiligen Weg besonders gut aussehen könnte. Investieren Sie Sorgfalt – schreiben Sie nicht einfach nur „so einen Zettel“:

•  Schaufenster: Auf Corona umstellen; Dank für die Unterstützung in Corona-Zeiten und jetzt
•  Bürotüren: Corona-Hinweis
•  Anrufbeantworter: aktuell besprechen, weiter aktualisieren und auf die jeweilige Situation anpassen
•  Internetseite: Welche aktuellen Informationen wollen Sie transportieren, bleiben Sie dran, berichten Sie über die Entwicklung, bewegen Sie dabei auch (im sinnvollen Umfang) über die emotionalen Momente der vergangenen Wochen und der jetzt sich weiter entwickelnden Situation.
•  Bestehenden Newsletter nutzen, siehe Hinweis bei Internetseite
•  Individuelle Mails oder „sogar“ Briefe. Denken Sie vor allem an die Kunden, die Sie nachhaltig unterstützt haben in den letzen Wochen. Und an die Kunden, die noch nicht wieder kommen können.
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Corona-Kommunikation als Kunde

Sie sind gleichzeitig Kunde: als Unternehmer und als Privatperson. Das bedeutet: Bestellen Sie jetzt bewusst! Kaufen Sie bewusst ein! Was ich damit meine: Arbeiten Sie weitermit ihren bisherigen Geschäftspartnern zusammen – im Unternehmen wie privat. Setzen Sie die neuen Einkaufswege fort - auch wenn die Vor-Corona-Wege wieder offen sind.

Natürlich werden jetzt die digitalen Vertriebswege zusätzlichen Schub bekommen. Aber: Nach Corona wollen Sie vielleicht – oder sogar sicher! – Ihre bisherigen Geschäftskontakte weiter pflegen, vor Ort und lokal einkaufen können. Also:

•  Bevor Sie eine Onlinebestellung tätigen: Schauen Sie nach, ob Ihre bisherigen Geschäftspartner das nicht „doch noch“ können. Weil diese eben neue Wege gehen – siehe oben „Corona-Kommunikation als Unternehmen“. Nutzen Sie dann diese Wege zu Ihren bisherigen Partnern – auch wenn das vielleicht etwas umständlicher ist. Denn: Das gleiche wünschen Sie sich auch von Ihren Kunden. Nutzen Sie die vielleicht neu aufgebauten oder intensivierten Kontakte vor Ort weiterhin. Sprechen Sie mit Ihren Unternehmerkollegen*innen vor Ort darüber. Nutzen Sie die neuen Netzwerkkontakte weiterhin. Bericht en Sie darüber in den lokalen Medien im Sinne gemeinsamer Öffentlichkeitsarbeit.

•  Bestellen Sie nicht bei Amazon direkt, sondern bei den Shops Ihrer bisherigen Geschäftspartner auf Amazon oder ebay. Behalten Sie auch das bei und bauen Sie es weiter aus - siehe oben.

•  Überlegen Sie ob Sie geschäftlich oder privat Aufträge vorziehen können – und somit Ihre Partner unterstützen können (natürlich nur, wenn Sie sich das von Ihrer Liquidität her leisten können). Auch dies gilt weiterhin.

•  Welche weiteren Ideen zu Ihren Kundenkontakten haben Sie in den Corona-Wochen in Ihrer Themensammlung notiert? Nehmen Sie sich jetzt die Zeit diese thematisch zu gruppieren und Schlussfolgerungen abzuleiten. Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter*innen mit in diese Überlegungen ein. Siehe auch die Hinweise zu Mitarbeiterführung und Corona.

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Ihre Kundenkontakte: Weitere Praxistipps

Auf www.methoden-fuer-kmu.de finden Sie nach einer kurzen Registrierung im Kapitel
„02 Marktbearbeitung“ Praxistipps zum Herunterladen für folgende Themen:

•  Die wichtigsten Kunden absichern
•  Die unterschiedlichen Kundengruppen bewerten und bewerben
•  Die Ertragsbringer unter den Produkten verstärkt vermarkten
•  Pareto-Kunden unbedingt halten („wichtigste Kunden“)
•  Persönliche Kontakte nutzen
•  Wettbewerber – „anders sein“
•  Kundenservice – Kunden binden, nicht vertreiben
•  Die strategischen Lieferanten identifizieren
•  Verblüffen Sie Ihre Kunden – Kundendatei
•  Schlummernde Kunden aktivieren
•  Preismanagement (nicht nur) in der Krise: Differenzierung statt Rabatte
•  Mit bildhafter Sprache verkaufen
•  Die erste Chance beim Kunden nutzen

Weitere Praxistipps zu "Corona und . . ."

Weitere Praxistipps zu "Corona und . . ." finden Sie auf www.corona-krise.cd-sander.de - u.a. "Corona und Liquidität: Die ersten drei Schritte", "Corona und Mitarbeitende: Worauf es jetzt ankommt".; "Corona und Chefaufgaben: Ihre Prioritäten jetzt". Außerdem finden Sie dort mein Beratungsangebot.

Speziell für Steuer- und Unternehmensberater

"Corona-Krise: Wie Sie Ihre Mandanten jetzt unterstützen können" Beitrag in „NWB-Betriebswirtschaftliche Beratung“ Ausgabe April 2020 (mehr Infos unter www.nwb.de/go/nwb-bb ) – unter diesem Link. Dort finden Sie auch eine Checkliste für eine strukturierte Gesprächsführung am Telefon einschließlich Tipps für deren Nutzung in der Beratung.

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