Rezession was tun?!

Ihr unternehmerischer "PLAN B" für eine mögliche Rezession

Wie wird / soll Ihre weitere Unternehmens-Entwicklung aussehen?


"Natürlich gut!" Aber: Die wirtschaftliche Entwicklung ist derzeit von vielen Unwägbarkeiten gekennzeichnet! Wir leben in Zeiten von "Stapel-Krisen" und Konjunkturschwäche:
- Welche Nachwirkungen zeitigt Corona noch in Ihrer Branche? Sind Sie von Rückzahlungen von Corona-Hilfen betroffen?
- Was wird der Krieg Russlands gegen die Ukraine noch an Folgerungen bringen? Und welche der Angriff der Hamas auf Israel und seine weiteren Folgen?
- Wie werden sich die Zinspolitik der Notenbanken weiter auswirken auf die Konjunktur und vor allem die weitere Finanzierungskraft / Risikobereitschaft von Banken und Sparkassen? Wann und wie weit werden die Zinsen weiter sinken?
- Was bedeuten die Preissteigerungen und Materialengpässe und der Fachkräftemangel für Ihr Unternehmen?
- Mit welchen disruptiven Veränderungen müssen Sie in Ihrer Branche in den kommenden Jahren womöglich rechnen und wie weit haben Sie diese Risiken oder auch Chancen im Blick?
- Welche Auswirkungen ergeben sich aus dem Themenfeld "Nachhaltigkeit / ESG-Risiken" für das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens und seine weitere Finanzierungsbasis?
- Wie wird sich der Handels- / Zölle- / Protektionismus-Streit und damit die Globalisierung entwickeln? Was passiert auch vor diesem Hintergrund weiter in China - und in der Zusammenarbeit?
- Was bedeuten die weiteren Kriegs- und Krisenherde um uns herum mittelfristig?
- Wann platzt die nächste Vermögensblase - und welche wird es sein?
- Oder auch ganz einfach: Wie geht es mit der Konjunkturdelle, dem "Kaum- oder Null-Wachstum 2024" weiter? Wie wird sich die Konjunktur allgemein und in Ihrer Branche 2025 und dann 2026 weiter entwickeln?

Und schließlich: Welche möglichen Auswirkungen könnten diese und andere Veränderungen auf die Real-Wirtschaft, Ihre Branche und Ihr Unternehmen haben?!

Unabhängig von Ihrer direkten Betroffenheit durch diese Krisen: Unternehmen sollten einen "Plan B" für die nächste Rezession im Chef-Schreibtisch liegen haben. Und diesen auch regelmäßig auf Basis der eigenen Krisenerfahrungen aktualisieren. Wie sieht Ihr "PLAN B" für eine mögliche Rezession aus?

Auch die Erfahrungen aus der Finanzkrise 2008 / 2009 und den Corona-Jahren 2020 und 2021 sollten noch nicht ganz verblasst sein?! Wer sich noch daran erinnert, für den wird es einfacher sein, einen "PLAN B" zu erstellen. Das Ziel: wenn der Konjunkturrückgang oder gar -einbruch kommt, bereits konkrete Ideen für das eigene Agieren "in der Schublade" zu haben. Und nicht dann erst anfangen zu überlegen.

Wie detailliert diese Ideen im Sinne von konkreten Aktivitäten ausformuliert sind, mag unterschiedlich sein. Wichtig ist: Mental und gedanklich vorbereitet sein und direkt handeln können. Denken Sie dabei in Szenarien - überlegen Sie also verschiedene mögliche Entwicklungen; mehr dazu finden Sie einschließlich eines Rechenbeispiels in einem Beitrag im Creditreform-Magazin-Blog.

Wichtig dabei sind Frühwarnindikatoren. Der Gesetzgeber verpflichtet mit dem Gesetz über den Stablisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen (Unternehmensstabilisierungs- und Restrukturierungsgesetz - StaRUG) alle Unternehmen, ein Risikofrüherkennungssystem einzuführen und zu nutzen. In den folgenden Abschnitten finden Sie Themen, die in einem Risikofrüherkennungssystem abgebildet sein sollten.

Die folgenden Themen für Ihren "PLAN B" sind sicher nicht vollständig, sprechen aber wichtige Handlungsfelder an:

"PLAN B" für die Sicherung Ihrer Liquidität und Finanzierung

- Welche finanziellen Reserven sind aktuell vorhanden, um reduzierte Eingänge aus Umsatzrückgängen aufzufangen? Guthaben / nicht ausgeschöpfte Kreditlinien?!
- In welchem Umfang könnten Sie Liquidität durch interne Maßnahmen freisetzen (Noch nicht geschriebene Rechnungen, Zahlungsziele reduzieren, Abbau von Forderungen z.B. durch konsequentes Mahnwesen, Bestände derRoh-, Hilfs-, Betriebsstoffe, Waren, Halbfertige und Fertige reduzieren)?
- Wie ist Ihre aktuelle "Rating-Lage"? Also: wie schätzen Ihre Kreditgeber Ihre Bonität ein? Ist Ihr Unternehmen ein interessantes Kreditrisiko - oder doch besser zu meiden? Wenn Sie Ihre Ratingnote/n nicht kennen, sollten Sie Ihre Bank/en danach fragen. Und natürlich auch nach dem Ergebnis der Kapitaldienstfähigkeitsberechnung und dem Blankoanteil Ihres Kreditengagements. Mehr dazu unter www.bankgespraeche.de.
- Welche Kreditverhältnisse laufen in den nächsten Monaten ohnehin aus und sollten ggf. bereits jetzt gesichert werden?
- Wie sieht Ihre Finanzierer-Landschaft aus? Könnte es sinnvoll sein, diese bereits jetzt zu verbreitern? Vor allem: Arbeiten Sie mit zwei etwa gleich starken kreditgebenden Hausbanken zusammen?
- Wenn der Ertrag zurückgeht, beantragen Sie Reduzierung der Steuervorauszahlungen.
- Verhandeln Sie mit Finanzierern, Vermietern etc. über die Reduzierung oder Aussetzung der monatlichen Zahlungen.
- Mit welchem Jahresabschluss 2024 werden Sie 2025 bei Kreditwünschen antreten? Gestalten Sie Ihren Jahresabschluss ganz bewusst und erstellen Sie ihn zügig. Und denken Sie jetzt bereits daran: Im Herbst 2024 die Gestaltung Ihres Jahresabschluss 2024 angehen und die nötigen Entscheidungen treffen! Weitere Hinweise dazu unter www.jahresabschluss-check.de und www.bwa-check.de.
- Impulse für das Steuern der Tagesliquidität finden Sie auch in diesem Beitrag.
- Für die Sicherung der dauerhaften Unternehmensfinanzierung gibt dieser Beitrag Hinweise. Und komplett finden Sie das Thema in meinem Buch: www.kreditverhandlungen.de.

"PLAN B" für Ihre Kosten

- Welche Sachkosten-Reduzierungsmöglichkeiten hätten Sie? Variable Kosten, also die Sachkosten, die direkt mit der Auslastung schwanken - können Sie dort mehr tun, als die "normalen" Schwankungen sprich Reduzierungen zu nutzen? Vor allem aber bei den Fix-Kosten, die also immer da sind - auch bei einer Null-Auslastung! Welche Verträge könnten Sie neu verhandeln, welche Tarife? Und über welche möglichen Zeiträume, um Kalkulations-Sicherheit zu haben? Gibt es Kosten / Ausgaben, die Sie eigentlich gar nicht mehr benötigen?

- Welche Aktionsmöglichkeiten stehen Ihnen im Bereich der Personalkosten zur Verfügung: Überstunden abbauen, Zeitarbeitspersonal reduzieren, befristete Arbeitsverhältnisse nicht verlängern, Kurzarbeit einführen, Arbeitszeiten reduzieren, (Jahres-) Arbeitszeitkonten nutzen, Sonderzahlungen streichen, Löhne und Gehälter (vorübergehend) reduzieren, Entlassungen (wen?), . . .

Ganz wichtig: Maßnahmen im Personalbereich immer mit Ihrem Fachanwalt für Arbeitsrecht vorbesprechen - auch bereits die Maßnahmen, die in Ihrem "Plan B" stehen. Weitere Hinweise speziell zum Umgang mit Ihrer Mannschaft finden Sie in diesem Beitrag.

"PLAN B" für Ihren Markt

- Wann (mit welcher evtl. zeitlichen Verzögerung auf Basis der Stellung Ihres Unternehmens in der Wertschöpfungskette) wird ein Konjunktur-Rückgang sich bei Ihnen in sinkender Nachfrage nach Angeboten und dann in weiteren Schritten bei Auftragseingang, Verkauf / Umsatz bemerkbar machen?
- Dahinter steht die Frage: Wie sieht Ihre "Kundenkette" aus? Wer sind die Endkunden, die zuerst mit Kaufzurückhaltung reagieren - und wann kommt das über Ihre wichtigsten Einzelkunden, Ihre wichtigsten Kundengruppen bei Ihnen an? Besonders wenn Sie am Ende einer Kundenkette (Wertschöpfungskette) stehen und es also einige Zeit braucht, bis sich ein Konjunkturrückgang bei Ihnen bemerkbar macht, heißt es besonders aufmerksam und sensibel die Entwicklungen auf den Vorstufen zu beobachten.
- Wie viel Reaktionszeit würde Ihnen im Falle des Falles verbleiben?
- Welche Geschäftspotenziale ergeben sich, die Rückgänge an anderer Stelle ggf. zumindest z.T. kompensieren könnten?
- Wo liegen dafür die interessanten (ertragsstarken) Produkt - Kunden(gruppen) - Kombinationen? Wofür gibt es jetzt speziell (doch) Nachfrage?
- Wie könnten Sie diese im Markt angehen?
- Ergänzende Hinweise finden Sie auch hier.
- Was bedeutet das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ggf. für Sie, wenn Sie in die Wertschöpfungsketten Ihrer Kunden eingebunden sind?
- Wie wirken sich in Ihrem Umfeld die Themen der Nachhaltigkeit (ESG) aus - eventuell mit weiteren negativen Veränderungen parallel zur schlechten Konjunktur? Wie agieren Sie mit Blick darauf?

"PLAN B" für Ihre Lieferanten-Beziehungen

- Wer sind Ihre Hauptlieferanten und wie stark sind Sie von diesen abhängig?
- Wie gut können Sie Lieferanten speziell für strategisch wichtige Materialien / Vorprodukte ersetzen?
- Wie haben Sie sich durch Preisklauseln vor unerwarteten Preissteigerungen abgesichert (langlaufende Preisvereinbarungen, Preisgleitklauseln, sonstige Absicherungen)?
- Wie verfolgen Sie die Bonität Ihrer (Haupt-) Lieferanten?
- Wie schnell reagieren Sie auf Verzögerungen, Schlechtlieferungen etc.?

"PLAN B" für Ihre Ziele und Planungen

- Welche Ziele wollen Sie sich für 2025 setzen und wie konsequent steuern Sie dann die Umsetzung? Und welche Ziele haben Sie darüber hinaus im Blick?
- Wie sehen die daraus ggf. abgeleiteten Planzahlen aus?
- Wie könnten weitere "Szenarien" für Ihr Unternehmen aussehen? Z.B. bei einem Umsatzrückgang von 10%, 20%, . . . ?
- Wie sieht Ihr "Worst-Case-Szenario" aus - Ihr denkbar schlechtester Fall?
- Rechnen Sie Szenarien mit unterschiedlich hohem Umsatzausfall (-rückgang). Und dann mit langsamen Wiederaufbau der Umsatzzahlen.
- Spielen Sie Szenarien mit ihren Auswirkungen gedanklich durch - und am besten direkt in Zahlen (Ertragsplanung, Liquiditätsplanung). Ein Rechenbeispiel dazu finden Sie in einem Beitrag im Creditreform-Magazin-Blog.

"PLAN B" für Ihre Aktivitäten

Wenn Sie diese Themen betrachtet oder durchgearbeitet haben, werden Sie eine Reihe von Aktivitäten gesammelt haben, die für Ihr Unternehmen auch jetzt direkt sinnvoll sind. Das gilt natürlich besonders, wenn die kritische Situation bereits sehr nahe oder sogar bereits eingetreten ist. Darüber hinaus werden Sie ohnehin zukunftsorientierte Aktivitäten auf Ihrer unternehmerischen Agenda stehen haben - zum Beispiel auch zu den Themenfeldern Digitale Transformation und Nachhaltigkeit.

Wie diese vielen Aktivitäten jetzt übereinander bringen? Setzen Sie klare Prioritäten. Dabei helfen verschiedene Methoden:

- Punkten: Listen Sie die Aktivitäten auf. Vergeben Sie Bewertungspunkte (Anzahl maximal die Hälfte der Anzahl der Aktivitäten) und vergeben Sie die Punkte. Wenn Sie dazu auch Mitarbeitende mit einbeziehen - umso besser.
- Wichtigkeit/Dringlichkeit: Unterscheiden Sie danach, welche Aktivitäten für Ihr Unternehmen besonders wichtig sind (strategischer Aspekt) und besonders dringlich (operativer Aspekt). Starten Sie mit den Aktivitäten, die in beiden Kriterien eine hohe Bewertung erhalten.
- MOSES: Diese Methode unterscheidet nach operativer Dringlichkeit, Schnelligkeit in der Umsetzung und Effizienz.

Wenn Sie zu diesen Methoden mehr wissen möchten, sprechen Sie mich gerne an. In diesem Beitrag finden Sie zudem weitere Hinweise zu Aktivitäten und Chefaufgaben.

"PLAN B" - damit Sie ruhig schlafen können!

Wenn dieser Handlungskatalog dann in der Schublade bleiben kann - die Arbeit also "umsonst" war: Dann ist das das Beste was Ihnen und uns allen passieren kann. Sollte "die Situation" aber eintreten - so werden Sie gut vorbereitet sein. Und außerdem: Die Arbeit an Ihrem Plan B gibt Ihnen auch viele Impulse für Ihr "normales" Geschäft. Dazu finden Sie weitere Hinweise in diesem Beitrag.

"PLAN ESG" - auch der gehört dazu!

Die drei Begriffe E = Environment / Umwelt, S = Social / Soziales und G = Government / Unternehmensführung sollten Sie in Strategie und Tagesgeschäft natürlich immer mit dabei haben - und damit auch in Ihrem PLAN B. Auch dazu finden Sie auf www.methoden-fuer-kmu.de Informationen und Werkzeuge im Abschnitt "10. Nachhaltigkeit".

Weitere Unterstützung im Internet

- www.kmu-checks.de: Kurz-Checks zu vielen Themenbereichen, u.a. "Bilanz-Check" (wie sehen Ihre Kreditgeber Ihre Zahlen?), "Rating-Check" (wie wird das Rating Ihrer Banken für Ihr Unternehmen aussehen?) und "Startcheck 2023". Und nicht zu vergessen: "BWA-Check" (zeigen Ihre Monatszahlen Ihnen - und Ihren Kreditgebern - wirklich, wo Ihr Unternehmen steht? Und was werden Ihre Aktivitäten sein, um Ihre Ziele zu erreichen!?).

- www.methoden-fuer-kmu.de: Impulse zu vielen unternehmerischen Themenbereichen, jeweils zwei, drei Seiten als pdf pro Thema. (Begonnen habe ich diese Serie Ende 2008 / Anfang 2009 - die letzte Krise lässt grüßen).

- www.strategiebaum.de: Fragen für eine Stärken-Schwächen-Analyse orientiert an den Ratingsystemen der deutschen Kreditinstitute.

Wie Sie diese Themen mit einem Sparringspartner bearbeiten können

Vielleicht möchten Sie diese Themen auch einfach mal mit einem "unbefangenen Externen" diskutieren!? Gerne komme ich für zwei, vier oder . . . Stunden als Ihr "Sparringspartner" zu Ihnen in Ihr Unternehmen zu einem solchen Gedankenaustausch. Das Ergebnis wird eine Pinnwand sein, auf der "Ihre Themen" übersichtlich strukturiert erarbeitet sind. Sowie die daraus abgeleiteten Handlungs-Prioritäten bis hin zu einem Aktivitätenplan. Sprechen Sie mich dazu gerne an: 02131-660413. Oder nutzen Sie den Mail-Kontakt: info(at)cd-sander.de.

 

Mit dennoch bzw. gerade deswegen optimistischen Grüßen