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Öffentliche Fördermittel nutzen
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Öffentliche Fördermittel nutzen
Öffentliche Fördermittel gibt es wie den sprichwörtlichen Sand am Meer. Für Unternehmen ohne darauf spezialisierte Mitarbeiter oder gar Abteilungen ist es schier unmöglich, den kompletten Überblick zu bekommen und dann auch zu behalten. Die Ursache: Es gibt Fördermittel für fast jeden Zweck und das von vielen Ebenen wie Stadt, Kreis, Bundesland, Bund, EU.Trotzdem ist es natürlich wichtig, die passenden Fördermittel für das eigene Unternehmen zu nutzen. Dieser Beitrag unterteilt die Fördermittel in Gruppen und will so den Zugang erleichtern und gibt Hinweise zu Vertiefungsmöglichkeiten. Dabei erhebt dieser Beitrag keinen Anspruch auf Vollständigkeit – weil das nahezu unmöglich ist.
Förderkredite
Viele Unternehmen denken bei öffentlichen Fördermitteln an die Kredite die KfW-Mittelstandsbank und vielleicht auch der jeweiligen Landesförderbank des eigenen Bundeslandes. Denn diese Institute sind in der Öffentlichkeit mit ihren Angeboten sehr präsent. Und das ist auch sinnvoll. Denn Unternehmen mit Finanzierungsbedarf sollten in jedem Fall prüfen, ob sie öffentliche Förderkredite nutzen könnten und sollten. Dabei müssen Unternehmen vorsichtshalber davon ausgehen, dass nicht alle Hausbanken diese Förderkredite von sich aus aktiv ansprechen. Andererseits führt kein Weg an der Hausbank vorbei, denn nur über diese kann ein Antrag auf einen Förderkredit gestellt werden. Also lohnt es sich, im Vorfeld eines Kreditgesprächs schon einmal selber nachzuschauen, um dann gezielt danach fragen zu können: Die KfW-Mittelstandsbank bietet auf Ihrer Internetseite https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Unternehmen/ einen ersten Überblick mit weiteren Recherche-Möglichkeiten.
Die Landesförderbanken wie zum Beispiel die NRW.BANK bieten das auf ihren Internetseiten ebenso an: https://www.nrwbank.de/de/unternehmen/
Eine Übersicht aller Landesförderbanken mit deren Internetadressen finden Sie unter https://www.voeb.de/fileadmin/user_upload/F%C3%B6rderbanken_Bilanzsummen_2023.pdf
Zu den Förderkrediten gehören auch die Bürgschaftsbanken der Bundesländer: Diese unterstützen Finanzierungen im Mittelstand, wenn die Hausbank den Kredit im Prinzip geben will, das Unternehmen aber aus Sicht der Hausbank nicht genügend Sicherheiten stellen kann. Die Bürgschaftsbank sichert dann die Hausbank mit bis zu 80 % der Kreditsumme ab. Auch diese Unterstützung wird nicht immer unbedingt aktiv von den Hausbanken angesprochen. Alle Bürgschaftsbanken finden Sie unter https://vdb.ermoeglicher.de/de/mitglieder/ . Einen ersten Überblick zu den Leistungen der Bürgschaftsbanken finden Sie beim Bundesverband Die KMU-Berater.
Sie suchen Unterstützung bei Ihren Überlegungen zu Förderkrediten und / oder zur Finanzierung allgemein: Die Mitglieder in der Fachgruppe Finanzierung-Rating im Bundesverband Die KMU-Berater sind dafür die prädestinierten Ansprechpartner. Ergänzend: Für eine solche Finanzierungsberatung kann es öffentliche Förderung in Form von Zuschüssen geben (siehe weiter unten).
Eigenkapital
Gerade Unternehmen in Wachstumsphasen benötigen oft mehr Eigenkapital als die Gesellschafter aus eigenen Mitteln darstellen können. Dann kommt Beteiligungskapital in Spiel. Viele Unternehmer denken dann an „Privat Equity“ – also an gewinnmaximierende private Kapitalbeteiligungsgesell-schaften, die nach fünf bis sieben Jahren wieder aussteigen wollen. Aber auch hier gibt es öffentliche Alternativen:
Jede Bürgschaftsbank (siehe oben bei Förderkrediten) hat eine Schwestergesellschaft in Form einer „Mittelständische Kapitalbeteiligungsgesellschaft“. Auch diese finden Sie auf der Seite https://vdb.ermoeglicher.de/de/mitglieder/.
Viele Landesförderbanken bieten auch Kapitalbeteiligungen an, wie z.B. die NRW.BANK mit https://www.nrwbank.de/de/unternehmen/strukturierte-finanzierung-und-eigenkapital/bilanzstruktur/
Natürlich müssen auch diese Beteiligungsgesellschaften Geld verdienen, aber hier ist der Fördergedanke sowohl bei den Laufzeiten wie bei der Rendite immer mit präsent. Letztlich ist dies auch eine Frage Ihrer Eigenkapitalpolitik.
Bei Kapitalbeteiligungen gleich welcher Art sollten Unternehmen beim Abschluss gleich mitbedenken, wie nach der besprochenen Laufzeit der Beteiligung der Ausstieg (neudeutsch: Exit) gelingen sprich finanziert werden kann.
Sprechen Sie gerne auch hierzu die Mitglieder in der Fachgruppe Finanzierung-Rating im Bundesverband Die KMU-Berater an. Ergänzend: Für eine solche Finanzierungsberatung kann es öffentliche Förderung in Form von Zuschüssen geben (siehe weiter unten).
Zuschüsse
Zuschüsse haben einen großen Vorteil gegenüber Förderkrediten: Sie müssen nicht zurückgezahlt werden. Der Preis dafür ist meistens ein deutlich komplizierterer Antragsweg. Der Vorteil: Es gibt Zuschüsse für fast alles und jedes. Das mag auf den ersten Blick etwas merkwürdig klingen. Aber die Zuschusslandschaft von Städten und Kreisen, Bundesländern, Bund und EU ist wirklich umfassend und damit leider auch unübersichtlich.
Vor allem: Treffen Sie keine Entscheidungen, weil es Zuschüsse gibt. Sondern gehen Sie genau andersherum vor: Überlegen Sie, welche Projekte in den nächsten ein, zwei und vielleicht auch drei Jahren in Ihrem Unternehmen anstehen werden und prüfen Sie dann im zweiten Schritt, ob und welche Zuschüsse es dafür unter welchen Bedingungen geben könnte.
Wegen der Unübersichtlichkeit der Förderlandschaft empfiehlt es sich, Beratungsunterstützung zu nutzen. Dies gilt nicht nur für die gezielte Suche sondern ebenso für die oft komplexe Antragstellung und den anschließenden Verwendungsnachweis. Profilierte Berater*innen dafür finden Sie bei der Fachgruppe Fördermittelberatung der KMU-Berater.
Beratung und Seminare
Wenn Unternehmen Beratungsunterstützung in Anspruch nehmen, gibt es vielfach auch dafür öffentliche Förderungen wie z.B.:
Bundesprogramm „Förderung von Unternehmensberatungen für KMU“, das vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) verwaltet wird: https://www.bafa.de/DE/Wirtschaft/Beratung_Finanzierung/Unternehmensberatung/
unternehmensberatung_node.html
Berater müssen sich für dieses Programm zertifizieren lassen. Die Mitglieder des schon erwähnten Bundesverband Die KMU-Berater sind qua Mitgliedschaft zertifiziert, denn das BAFA erkennt Beratungsleitlinien, Aufnahmeverfahren und Qualitätskontrolle des Verbandes an. Hier können Sie nach Themen oder Regionen nach passenden KMU-Beratern suchen: https://www.kmu-berater.de/kmu-berater-finden/.
Die öffentlich geförderte „Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQUA)“ bietet mit dem INQUA-Coaching eine Beratungsförderung für passgenaue Lösungen für die personalpolitischen und arbeitsorganisatorischen Veränderungsbedarfe im Zusammenhang mit der digitalen Transformation an. Die Details finden Sie unter https://www.inqa.de/DE/angebote/inqa-coaching/informationen-fuer-kmu/uebersicht.html. Auch hier müssen sich die Berater für das Programm zertifizieren lassen.
Speziell im Handwerk bieten die Handwerkskammern kostenlose Tagesberatungen zu allen unternehmerischen Themen an.
Auch auf Landes- und Gemeindeebene gibt es oft Förderungen speziell bei den Themen Digitale Transformation und Nachhaltigkeit / Energie. Fragen Sie dazu am besten die lokale oder regionale Wirtschaftsförderung oder Ihre IHK oder Handwerkskammer oder ihren Landesbranchenverband sowie die Mitglieder in der Fachgruppe Fördermittelberatung der KMU-Berater.
Oft geben auch Seminare eine gute Unterstützung, um Themen aufzufrischen und/oder zu vertiefen, und bieten zusätzlich den Austausch mit anderen Unternehmerinnen und Unternehmern. Die NRW.BANK als Förderbank bietet z.B. kostenlose Unternehmerseminare an – auf der Seite in der Suchfunktion das Stichwort „Seminare“ eingeben. Vielleicht gibt es bei der Förderbank Ihres Bundeslandes ähnliche Angebote? Auch die IHK und die Handwerkskammer und viele Branchenverbände bieten Seminare an – nicht unbedingt öffentlich gefördert aber zu günstigen Gebühren. Außerdem gibt es in verschiedenen Bundesländern Bildungsgutscheine oder -checks. Fragen Sie auch dazu Ihre Wirtschaftsförderung. Auch viele Wirtschaftsförderungen von Städten und Kreisen bieten selber z.T. kostenlose Seminare zu Themen der Unternehmensführung an wie z.B. die kostenfreien Online-Experten-Talks der Wirtschaftsförderung Osnabrücker Land.
Checklisten und Hilfen zur Unternehmensführung
Oft unterstützen schon Checklisten oder kurze Praxishinweise bei der Arbeit an der Zukunft des Unternehmens. Die Angebote dafür sind vielfältig. Einige kostenlose Angebote finden Sie z.B. hier:
Offensive Mittelstand: Die Offensive Mittelstand bietet mit ihren Checks und Kurzinfos wertvolle Möglichkeiten, das Unternehmen auf den Prüfstand zu stellen und Schlussfolgerungen abzuleiten. Außerdem gibt es für die Unterstützung im Unternehmen zertifizierte Berater für den Einsatz der Instrumente der Offensive Mittelstand.
Bundesverband Die KMU-Berater: Die KMU-Berater bieten z.B. eine „Checkliste Unternehmensfinanzierung“ an, mit der Sie ihre Banken- und Finanzierungssituation anhand von zwölf Thesen überprüfen können. Außerdem finden Sie auf der Internetseite eine breite Palette von Fachbeiträgen.
Methoden-fuer-kmu.de: Auf dieser Seite finden Sie in meinem Internetauftritt Praxistipps für viele Bereiche der Unternehmensführung.Wettbewerbe
Auch die Teilnahme an Wettbewerben bietet eine gute Möglichkeit, das eigene Unternehmen wieder einmal zu reflektieren. Die Themen dafür unterscheiden sich von Wettbewerb zu Wettbewerb. Auch hier ist die Vielfalt überwältigend. Einen Überblick bietet https://www.biz-awards.de/awards. Zu regionalen Preisen fragen Sie wiederum die Wirtschaftsförderung vor Ort.
Ein bundesweiter öffentlicher Wettbewerb ist der renommierte „Große Preis des Mittelstandes“. Die Besonderheit: Zu diesem Wettbewerb können Sie sich nicht selber bewerben, sondern müssen von einem Dritten nominiert werden. Dann haben Sie die Möglichkeit, schon diese Nominierung als Kompliment für Ihr Marketing zu nutzen. Im zweiten Schritt können Sie an der Juryphase teilnehmen und sich den Wettbewerbskriterien stellen. Das ist eine gute Möglichkeit für eine Stärken-Schwächen-Analyse des eigenen Unternehmens in den Wettbewerbskriterien. Die Vorschlagsfrist für den Großen Preis des Mittelstandes 2026 beginnt am 01. November 2025.Fragen zur Umsetzung in Ihrem Unternehmen
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